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Krippe

Bild vom Kind

Das neugeborene Kind, kommt als „kompetenter Säugling“ zur Welt und ist Gestalter seiner individuellen Entwicklung. Von Anfang an streben Kinder, mit allen Sinnen danach, Erfahrungen im Austausch mit ihrer Umwelt zu machen. Dies gelingt aber nur, wenn die Betreuung des Kindes in eine liebevolle, tragfähige Beziehung eingebettet ist. In der Kita gewinnt das Kind Freude am Experimentieren und Erforschen seiner Umwelt erst, durch die Sicherheit einer stabilen Beziehung zu den Fachkräften. Wir als Fachkräfte verstehen unsere Aufgabe darin, das Kind von Anfang bei diesem Prozess zu begleiten. Durch eine ansprechende und vorbereitete Umgebung, findet das Kind vielseitige Anregungen zur Auseinandersetzung mit seiner Umwelt. So entwickelt das Kind individuelle Spiel- und Lernmöglichkeiten. Dabei übt das Kind soziale Interaktion mit gleichaltrigen Kindern und lernt selbstständig und in geborgener Atmosphäre die Welt zu entdecken.

 

Warum Eingewöhnung?

Die Eingewöhnung ist für Ihr Kind das Fundament, um sich in der Krippe wohl zu fühlen und sich weitere Entwicklungsschritte zuzutrauen. Vor Betreuungsbeginn findet ein Aufnahmegespräch mit einer Erzieherin der Krippe statt. Bei diesem ersten Kontakt bekommen Sie wichtige Informationen über unsere pädagogische Arbeit und die Zeit der Eingewöhnung, aber auch wir erhalten von Ihnen wichtige Details oder eventuelle Besonderheiten Ihres Kindes, wie zum Beispiel: Wie lässt sich ihr Kind trösten, braucht es ein Kuscheltier, ein bestimmtes Schlaflied oder hat es Allergien. 

 

Mit dem Start in die Krippe beginnt für Sie und Ihr Kind ein neuer Lebensabschnitt. Dieser ist mit einigen Veränderungen verbunden. Bisher hatte Ihr Kind nur Sie als Eltern als engste, primäre Bezugspersonen immer um sich, deshalb hat es zu Ihnen eine starke und sehr emotionale Bindung. In der Krippe wird es zukünftig in einer neuen Umgebung mit mehreren Kindern und Erwachsenen sein. Da diese Situation für Ihr Kind völlig neu ist, braucht es Sie als verlässliche Bezugsperson. Sie verbringen mit Ihrem Kind gemeinsam die erste Zeit in der Krippengruppe und bieten ihm durch Ihre Anwesenheit die Möglichkeit, immer wieder in einen „sicheren Hafen“ zurückzukehren. Sie signalisieren ihm dadurch: „Du kannst zu mir kommen, ich bin da wenn du mich brauchst.

 

Ich sehe dich“. Um den Start in die Krippe für Ihr Kind so stressfrei wie möglich zu gestalten, ist ein offener und vertrauensvoller Austausch zwischen Ihnen als Bezugsperson und der Erzieherin von großer Bedeutung. Ängste und Sorgen während der Eingewöhnung dürfen offen angesprochen werden. Ein vertrauensvolles Verhältnis zwischen Ihnen und der Krippenpädagogin überträgt sich auch auf Ihr Kind und erleichtert ihm so den Start in den Krippenalltag. So kann Ihr Kind eine tragfähige Bindung zur Erzieherin aufbauen. Außerdem sind Sie der Spezialist für Ihr Kind! Meist können sich Kinder im Kleinkindalter noch nicht wirklich verbal mitteilen. Sie tun es mit Gesten oder in ihrer eigenen Sprache, daher braucht es Sie als Sprachrohr, Dolmetscher und Vermittler. Wir arbeiten nach einem festen Eingewöhnungskonzept, das sich an dem „Berliner Modell“ orientiert.

 
Die vier Phasen der Eingewöhnung:

 

1. Grundphase

Die Bezugsperson, die das Kind während der Eingewöhnung begleitet (immer dieselbe Person!), kommt in den ersten drei Tagen gemeinsam mit dem Kind für eine Stunde in die Krippe (immer zur gleichen Tageszeit!). Die Bezugsperson verhält sich passiv, drängt das Kind nicht zum Spielen und akzeptiert, wenn das Kind seine Nähe sucht. Die Erzieherin wird in diesen Tagen versuchen, behutsam Kontakt zu Ihrem Kind aufzubauen. Während dieser Stunde hat Ihr Kind so viele Eindrücke gesammelt, dass es dann ziemlich müde sein wird.

 
Wichtig!
  • Während der Eingewöhnung begleitet das Kind immer dieselbe Person.

  • Sie kommen gemeinsam mit Ihrem Kind immer zur gleichen Uhrzeit.

  • Der Aufenthalt in der Krippe in den ersten drei Tagen dauert nicht länger als eine Stunde.

  • Suchen Sie sich einen Platz in der Gruppe, an dem Sie sich wohlfühlen.

  • Bleiben Sie auf ihrem Platz sitzen, auch wenn Ihr Kind Sie gerne beim Erkunden des Raumes dabei hätte.

  • Schauen Sie Ihrem Kind aufmerksam zu und beschäftigen Sie sich nicht mit anderen Dingen, wie zu Beispiel mit dem Handy. Auch das Spielen mit anderen Kindern könnte Ihr Kind irritieren. Das Kind soll das Gefühl Ihrer ungeteilten Aufmerksamkeit genießen.

 

 

 

2.Trennungsphase

Der erste Trennungsversuch findet frühestens am vierten Tag statt, jedoch niemals an einem Montag, da die Unterbrechung durch das Wochenende für den Trennungsprozess nicht förderlich ist. Der Tag der ersten Trennung läuft ähnlich ab, wie die Tage davor. Sie kommen mit Ihrem Kind in die Gruppe. Wenn das Kind sich mit der Erzieherin in ein Spiel vertieft hat, verabschieden Sie sich und verlassen den Gruppenraum.  Die Erzieherin beobachtet nun genau die Reaktion des Kindes. Wenn es anfangs weint, sich aber von der Erzieherin beruhigen lässt, dauert die erste Trennung maximal 20 Minuten. Beruhigt sich das Kind jedoch nicht, wird die Bezugsperson wieder in den Gruppenraum gerufen und am nächsten Tag starten wir einen neuen Versuch. 

 

Wenn Sie den Gruppenraum wieder betreten, nehmen Sie Ihr Kind wieder in Empfang und für diesen Tag ist der Besuch in der Krippe beendet. Es wird dem Kind damit deutlich signalisiert: „ Wenn die Mama / der Papa wieder kommt, gehe ich nach Hause. Morgen kann ich mit der Erzieherin weiterspielen.“ Dies gibt dem Kind eine klare Struktur und es lernt allmählich: In der Krippe ist die Erzieherin für mich da und zuhause die Eltern.

 

Wichtig!

  • Wenn das Elternteil nach der Trennung wieder in den Gruppenraum kommt, verabschieden sich beide und gehen nach Hause.

 

3.Stabilisierungsphase

In dieser Phase wird die Trennungszeit täglich etwas verlängert. Die Erzieherin behält das Verhalten und das Wohlbefinden des Kindes dabei genau im Auge und bespricht mit dem Elternteil die Ausdehnung der Trennung.

 

Es ist wichtig, dass das Elternteil in dieser Phase zu jeder Zeit erreichbar ist. Das Tempo der Stabilisierungsphase gibt ausschließlich das Kind vor.

 

Wichtig!

  • Bezugsperson ist jederzeit telefonisch zu erreichen

  • Das Tempo und die Länge der Trennung gibt das Kind vor.

 

4.Schlussphase

Die Eingewöhnung gilt dann als abgeschlossen, wenn Ihr Kind so lange in der Einrichtung bleibt, bis die Buchungszeit erreicht ist. Nach der Freispielzeit und dem Frühstück bleibt Ihr Kind in den nächsten Wochen auch zum Mittagessen und je nach Buchungszeit auch zum Schlafen.

 

Die Erzieherin beobachtet dabei genau wie sich das Kind an die neue Umgebung und an die neuen Bezugspersonen gewöhnt hat. Wir orientieren uns bei der Eingewöhnung an dem Berliner Eingewöhnungsmodell. Im Mittelpunkt dieses Prozesses steht aber immer das Kind und seine individuellen Bedürfnisse. Um einer Überforderung des Kindes entgegen zu wirken, bespricht die Erzieherin mit den Eltern das Tempo der nächsten Schritte.

 
Gemeinsam für das Wohlbefinden Ihres Kindes

Nicht nur für Ihr Kind ist der Start in die Krippe eine neue und große Herausforderung. Auch für Sie als Eltern stellen sich viele Fragen und vielleicht treten auch Zweifel und Ängste auf:

 

  • Wird mein Kind sich in der Krippe wohlfühlen?

  • Wird sich die Beziehung zu meinem Kind verändern?

  • Wird es mich vermissen?

  • Werde ich mit dem Erziehungsstil des Krippenpersonals zurechtkommen?

 

Daher ist es uns wichtig, von Anfang an eine vertrauensvolle Erziehungspartnerschaft mit Ihnen zu pflegen.

 

Hierfür braucht es gegenseitiges Vertrauen und Offenheit. Scheuen Sie sich nicht alle Fragen, Zweifel und Ängste offen anzusprechen.  Wir haben jederzeit gerne ein offenes Ohr für Sie. Wir wünschen uns, dass Sie Ihr Kind mit einem guten Gefühl in unsere Hände geben, damit wir gemeinsam mit Ihnen für Ihr Kind ein stabiles Fundament für die Zukunft legen.